Deutsche Verkehrspolitik ist auch heute – wie in Zeiten der „geschlossenen Verkehrssysteme“ (Wasserstraßen, Eisenbahn) – Infrastrukturförderung. Anders als früher hat sich aber durch Lkw und Pkw die Erreichbarkeit sehr einseitig verändert; und deshalb haben die übrigen Systeme wie Bahn, ÖPNV oder nicht motorisierte Formen der „Eigenfortbewegung“ soviel schlechtere Chancen, dass auch gezielte Förderung sie kaum noch konkurrenzfähiger macht. Wenn Verkehrspolitik wirklich darauf zielen soll, Alternativen für die neuen Verflechtungserfordernisse zu entwickeln, muss sie also weit vor dem Verkehrsvorgang ansetzen. Im Fokus der Grundlagenforschung sollten dann nicht mehr „verkehrliche Aktivitäten“ und Mobilität stehen, sondern die raumverändernden Wirkungen der individuellen Verkehrserreichbarkeit. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei die Verflechtungsstrukturen (und ihre Entwicklung) in den regionalen Lebens- und Wirtschaftsräumen; nur hier kann das räumliche Verhalten vollständig beobachtet und darauf aufbauend beeinflusst werden. Hier – in den Regionen – „passiert“ auch der überwiegende Anteil aller innerdeutschen Verflechtungsvorgänge. Und dies steht total im Gegensatz zu den bisherigen Prioritätensetzungen der Verkehrspolitik.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7911.2007.02.02 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7911 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2007 |
Veröffentlicht: | 2007-02-01 |
Seiten 43 - 51
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