In vielen entwickelten Ländern der Welt war und ist die Tendenz zur Abwanderung wichtiger Funktionen aus den zentrumsnahen Gebieten hinaus in die Vorstädte über lange Zeit zu beobachten gewesen, einhergehend mit einer schleichenden Verödung der Innenstädte. Veränderungen in der Siedlungsstruktur, vor allem aber der Verlust vielfältiger Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten in der City zugunsten „verkehrsgünstig“ gelegener, großformatiger Einkaufs- und Vergnügungszentren am Stadtrand sind dafür wesentlich mit verantwortlich zu machen.
In den USA hat dieser Trend schon deutlich früher als andernorts und mit besonders spürbaren Konsequenzen eingesetzt. Mit wenigen Ausnahmen spielte sich das Leben weitgehend dezentralisiert in den Vorstädten ab, häufig zwischen Einfamilienhaussiedlungen und großen Shopping Centers, die Stadtzentren hatten jegliche Attraktivität für breite Schichten der Bevölkerung verloren. In den achtziger Jahren zeichneten sich erste Ansätze zu einer Umkehr dieser Entwicklung ab. Der Niedergang urbaner Strukturen wurde als Verlust für das Gemeinwesen insgesamt empfunden und erste Initiativen für die Wiederbelebung in Gang gesetzt. Spätestens seit den neunziger Jahren haben praktisch alle US-amerikanischen Großstädten solche Bemühungen aufgenommen, mit zum Teil beachtlichen Erfolgen. Die vielfach von politischer Seite ausgelösten Initiativen trafen dabei auf ein gewandeltes Bewußtsein gerade gebildeterer, wohlhabenderer Bevölkerungskreise, deren Wertschätzung sich wieder mehr hin zu gewachsenen Strukturen in nicht nur künstlich geschaffener Umgebung orientiert. „Going downtown“ als Einkaufs- und Freizeiterlebnis, lange Zeit an vielen Orten undenkbar, war wieder gefragt.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1868-7911.2013.09.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1868-7911 |
Ausgabe / Jahr: | 9 / 2013 |
Veröffentlicht: | 2013-08-29 |
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